Ich wurde von dds – "Das Magazin für Möbel und Ausbau" interviewt!

 TÜREN ERZÄHLEN GESCHICHTEN,

davon ist Michael Krüger überzeugt. Alten Handwerkswertenneuen Glanz verleihen und damit geschichtsträchtigenBestandsgebäuden zu einem Baustil und Objektgerechten Erhalt verhelfen, das ist das Ziel von KrügersTischlerei für historische Bauelemente. 

Begonnen hat alles damit, dass Krüger als Angestelltereiner Baugesellschaft in Berlin immer wiedermit ansehen musste, wie alte, aufwendig gearbeitete Originaltüren auf dem Müll landeten. »Mir kam das nicht richtig vor«, erzählt Krüger, »also habe ich 1996gefragt, ob ich die Türen haben kann.« Die gerettetenStücke verkaufte er aus seinem Keller an Interessenten,die nach eben solchen historischen Schätzensuchten. 1997 meldete er dann ein Gewerbe an undmietete größere Lagerräume und eine Werkstatt, woauch Raum für Türaufarbeitungen war. Doch bevoraus dem Nebenerwerb 2001 ein Vollzeit-Unternehmenerwuchs, arbeitete Krüger zunächst in einemBerliner Tischlereibetrieb für Altbausanierung undbestätigt: »Dort habe ich noch einmal viel gelernt.«Replikate mit zeitgemäßem Komfort
Heute hat Michael Krüger ein sechsköpfiges Team,dass in der Hauptstadt auf 400 Quadratmetern Innenraum-und Haustüren sowie Fenster nach historischemVorbild fertigt. »Die Lagerung von alten Türenwar einfach nicht mehr wirtschaftlich«, berichtet derTischlermeister.

Der Fokus hat sich deshalb über dieJahre vom Handel mit Originalen zum Bau von Replikaten verschoben. Der Vorteil sei vor allem, dass dieNachbauten problemlos nach aktuellen Anforderungenund mit einem zeitgemäßen Bedienkomfort ausgestattetwerden können. Im Standardsortiment findensich sechs Vollholz-Modelle in verschiedenenStilrichtungen. Nachbauten nach individuellen Vorlagensind ebenfalls möglich. Für die Herstellung derdazugehörigen Zierprofile hat Krüger für sein Unternehmeneine passende Fräsmaschine samt eigensentwickeltem Berliner-Profil anfertigen lassen.Als Baustoff dient märkische Kiefer aus dem Umland,die für ihre hohe Holzdichte sowie für Form -beständigkeit und Schädlingsresistenz bekannt ist.Passend zu den Türen bietet Krüger außerdem Beschlägein historischem Look an. »Alte Türbeschl.gesind schwer nach heutigen Vorstellungen upzudaten«, erklärt er seine enge Zusammenarbeit mit einemSchlossereibetrieb, der Türdrückergarniturendetailgenau nachgießen kann, um diese im zweitenSchritt mit moderner Schließtechnik auszustatten.Krügers Kunden sind deutschlandweit häufig privateEigentümer von historischen Mehrparteien-Wohnhäusern,die nicht mehr nur ausbessern wollen. Aberauch die Beseitigung von Bausünden aus den 1970erund1980er-Jahren und die Wiederherstellung der Ursprungsqualitätvon Gebäuden sei, so Krüger, einThema. Zu beobachten sei im Weiteren, dass bei denKunden Schönheit vor Sicherheit gehe und dass Bewusstseingenauso wie die Ansprüche gestiegen sind.Beseitigung von BausündenDabei fehle es nicht selten an den dazu passendenMitteln, was zu Beginn eines jeden Auftrags eine genaueBedarfsanalyse sowie eine finanzielleMachbarkeitsprüfung erfordere.

Auf Basis von Fotos entstehen bereitswährend des ersten Gesprächs verschiedeneSkizzen auf dem iPad. BeimEntwurf bleibt der Tichlermeister stetsundogmatisch: »Wir liefern das handwerklicheund bauhistorische Wissen,um freie Entwurfsvorschläge machenzu können. Gemeinsam mit dem Kundentasten wir uns dann an das finale Ergebnis heran. Dabei haben wir festgestellt, dassLeidenschaft für die Sache und Kompetenz Vertrauenschaffen.« Besonders wichtig ist Krüger, bei jedemEntwurf eine für das jeweilige Gebäude funktionierendeProportion und Stilistik zu finden. »Eine Türbauen kann jeder. Entscheidend ist, kreativ zu bleiben,die Liebe zum Detail unter Beweis zu stellen undsich in die Rahmenbedingungen einfühlen zu können«, betont er dazu.Unproportionale Entwürfe seien – neben Spanplatten-Türen – etwas, dass mit ihm dagegen nicht zumachen sei.

Für Krüger ist klar: Sein Unternehmenarbeitet an der Pflege und Identitätserhaltung von Ortenund Gebäuden, da ist es notwendig stets verantwortungsvollund qualitativ hochwertig zu arbeiten. Bundesweit via Facebook-AccountZu finden sind Beschläge wie Türen online undoffline. »Auf Kunden zu warten ist nicht mehr zeitgemäß«, findet Krüger. »Es geht darum, mit den eigenenProdukten Reichweite zu generieren und sich am Markt aktiv zu positionieren.« Reichweite schafft derTischlermeister über den firmeneigenen Facebook-Account, wo er regelmäßig von aktuellen Projektenberichtet, während potenzielle Kunden via Onlineshopjederzeit ihre Wunschtür konfigurieren und bestellenkönnen. Zusätzlich gibt es einen Showroom inBerlin Charlottenburg. Seit September führt MichaelKrüger hier eine Kooperation mit dem PlanungsbüroWerk9 aus Fulda. Cross Selling – also der Querverkaufvon ergänzenden Produkten und Dienstleistungen –ist für Krüger dabei das Stichwort: »Im Grunde warder Laden für mich zu groß – also habe ich nach einerZusammenarbeit gesucht, die mich weiterbringt. MitWerk9 bieten wir dem Kunden im Laden in Berlinund in Fulda das komplette Möbelbau-Repertoireund haben so unsere Reichweite effektiv ausgebaut.«

Artikel zu finden in:https://www.direktabo.de/de/handwerk/moebel-und-ausbau/einzelhefte/print/dds-ausgabe-11-2019.html

Website dds: https://www.dds-online.de/

 


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